Die Ukraine-Krise ist vorbei;
Skripnik macht den Platz frei.
Kryptisch, knapp sagt er zum Spiel
nicht ein einz'ges Wort zu viel.
Er konnte nicht recht inspirieren,
nicht Optimismus generieren.
Wirkte oft zu distanziert,
emotional nicht involviert.
Nouri ist das Gegenteil,
er nimmt am Geschehen teil.
Springt herum am Spielfeldrand,
wenn sehr kritisch ist der Stand.
Tanzt wie 'n Rumpelstilzchen dann,
wenn Zlatko bedient den Nebenmann,
der die Kirsche lupft ins Eck,
der Torwart schaut nur starr vor Schreck.
Anfangs lief noch gar nicht viel,
dem Team fehlt 'n eig'ner Stil,
nur Gnabry glänzte dann und wann,
wenn wirklich war die Not am Mann.
Er wurde Werders neu'r Serge-ant,
weithin als Kanonier bekannt:
Er ballert los aus allen Lagen,
dass die Torleut' es kaum wagen
die Geschosse abzuwehren,
sie woll'n ihr Leben nicht riskieren.
Und Nouri fand dann ein System
und legt' 'ne tolle Serie hin.
Vor Wiedwald bau'n sie eine Mauer
mit Sane, Moisander, Bauer,
die ist so gut aufgebaut,
dass der Trump schon neidisch schaut.
Vorn Fin und Max das Killerpaar,
sie kochen sich die Abwehr gar
und krönen dann zum guten Schluss
den Doppelpass noch mit 'nem Beinschuss.
Die Schlacht mit Leipzig war grandios,
da war'n die roten Bullen los,
die hat Werder gleich gezähmt,
die Stiere waren wie gelähmt,
mit 'nem Dreierpack ging's ab nach Hause,
nutzlos war die Powerbrause.
Delaney hat den Kämpfergeist,
er rackert bis die Sehne reißt,
trotz Nasenbruch tritt er noch an,
er wird Werders Maskenmann.
Sie kratzten an der Euroleague,
es fehlte praktisch nur ein Sieg.
Doch bei diesem klaren Ziel
blieben sie am End' nicht kühl,
als sie die Stürmer einluden
und kassierten dreizehn Buden.
Das war halt Spektakel pur,
letztendlich gab's Platz acht so nur.
Ab jetzt gibt's zum Fußballdurst
statt Pizza eine Currywurst,
Claudio gewann nur Sympathie,
Tore schießt er nun fast nie.
Vielleicht wird Nouri Alex der Große,
vielleicht aber geht es in die Hose.
Wir woll'n Werder die Daumen drücken,
sie soll'n uns mit Toren entzücken.
